Ich habe kürzlich erstaunt festgestellt, dass ich mich nun schon seit über 4 Jahren mit der Webentwicklung beschäftige. „Beschäftige“ deshalb, weil ich weder der Ausbildung nach Kontakt mit Webdesign und -entwicklung hatte noch jemals hätte haben müssen. Weiter stellte ich fest, dass dies ein tolles Beispiel für drei allgegenwärtige Phänomene ist:

Erstens lassen sich unglaublich hoch erscheinende Berge am besten in Etappen besteigen.

Zweitens ist der Anstieg rückblickend nie so schwer, wie er zu Beginn geschweige denn währenddessen scheint.

Und drittens hat jeder, der erstens und zweitens antizipiert, ein leichteres Leben.

Drittens befolgte ich damals nicht. Doch zunächst: Wie fing alles an?

Mein Weg zur Webentwicklung

Vor der Webentwicklung beschäftigte ich mich insbesondere mit Design von Logos, Flyern, Onepagern usw. Wie genau ich dazu kam ist mir in diesem Moment nicht mehr ganz bewusst. Vermutlich hängt es mit meinem Drang zusammen Dinge zu schaffen, sich etwas auszudenken und es Realität werden zu lassen.

Hinzu kommt, dass ich mich seit dieser Zeit – begonnen hat es während meinem Bachelor-Studium 2013 – sehr für Gründer- und Unternehmertum interessiere habe und jede Firma braucht schließlich ein Logo. Selbst die, über die ich nur in meiner Fantasie nachgedacht habe. Es war für mich ein naheliegender, zugegebenermaßen risikofreier erster Schritt mich diesbezüglich auszutoben. Nebenbei war Design ein wunderbarer, kreativer Ausgleich zum zeitweise sehr öden, theoretischen wirtschaftswissenschaftlichen Studium.

Ambition und Läuterung

Mir gefiel, was ich designte und Freunde sprachen mir zumindest ein gewisses Talent zu. Das freute mich zu hören und weckte direkt einige Ambitionen – eine meiner vermutlich ausgeprägtesten Eigenschaften. Ich plante zunächst für mich und später auch für die Öffentlichkeit eine persönliche Webseite zu erstellen und meine Arbeit der Welt zu präsentieren.

Dementsprechend schaute ich mich nach einer praktikablen Lösungen um. Kostenlos sollte sie außerdem noch sein, denn Ambitionen hin oder her ich verstand was ich tat immer noch als Spielerei, ein mich ausprobieren. Nach kurzer Recherche entschied ich mich für einen Homepagebaukasten. Die Gestaltung machte mir zu Beginn großen Spaß, doch dieser kam zu einem jähen Ende. Gestalterisch war ich durch die vordefinierten Layouts, Schriften usw. viel zu eingeschränkt. Was ich wollte, war eine weiße Leinwand. Was ich mir ausgesucht hatte, war ein Mandala. Und auch die Farbpalette wurde mir vorgeschrieben, um bei dieser Metapher zu bleiben.

Ich machte mich also schlau, was tatsächlich hinter Webseiten steckte. Natürlich hatte ich schon von HTML und Co gehört, doch noch nicht genau verstanden, wie alles zusammenhängt und was genau nötig ist, damit eine Seite tatsächlich bei deren Besucher ankommt.

Webentwicklung 101

Um genau dies zu lernen recherchiertet ich und landete relativ schnell bei Youtube-Tutorials – einer Art und Weise Wissen zu erlangen und Inhalte zu konsumieren, die ich ohnehin sehr mag. Ich fing also bei null an – weiße Leinwand, wie gewünscht – und lernte mit HTML die Inhalte zu strukturieren, die ich präsentieren wollte. Wie funktionieren Links und wie binde ich Bilder ein. Grundlagen eben.

HTML folgte bzw. besser gesagt mit HTML ging dann auch sehr schnell CSS einher. Wer nicht den Look von 1990 möchte, der kommt um CSS ohnehin nicht herum. Und ich kam eben von einem Design-Hintergrund. Mit diesen beiden Sprachen bewaffnet konnte ich meine erste persönliche Seite schreiben und gestalten wie ich es mir gewünscht hatte.

Die Krux, stellte sich schnell heraus, war, dass die Seite nun zwar gut aussah, aber nicht besonders funktionstüchtig war. Weder beinhaltete sie ansprechende Interaktionsmöglichkeiten wie Animationen und Effekte, noch bot sie grundlegende Funktionen wie ein Kontaktformular. Wieder machte ich mich schlau, wie beides funktioniert und landete bei JavaScript bzw. PHP. Beide eignete ich mich erneut sehr anwendungsbezogen mit Youtube-Videos an.

Insgesamt lässt sich mein Lernprozess gut durch meine typische Herangehensweise beschreiben. Wann immer ich ein Problem hatte oder etwas auf meiner Seite umsetzen wollte, das ich noch nicht konnte, suchte ich bei Youtube: Wie löse ich Problem XY, wie implementiere ich ABC, wie funktioniert 123. Gesucht, gefunden, gelernt, übertragen.

Weiterentwicklung

Alles zuvor beschriebene spielte sich ungefähr im ersten Jahr ab. Parallel zu meinem Studium und Werksstudenten-Job. In den kommenden Jahren – mit den Grundlagen bewaffnet – entdeckte ich Frameworks wie Bootstrap. Ich erstellte erste Seiten für Freunde und Verwandte. Dabei stets darauf bedacht, mein Wissen auszubauen und Lücken zu schließen, die durch meine sehr anwendungsfallgetriebene Herangehensweise entstanden sind.

Es folgten erste bezahlte Projekte und im Juni diesen Jahres mein erster Onlinekurs*, in dem ich das Wissen weitergeben möchte, dass ich insbesondere in diesem ersten ausführlich beschriebenen Jahr erlangte. In einer strukturierten Weise, in sinnvoller Reihenfolge, mit Anwendungsbeispielen und möglichst wenig Lücken.

Anmerkungen

Um abschlißend kurz auf anfangs aufgestellte Thesen zurückzukommen: Wie so vieles mag auch das Erlernen einer neuen Fähigkeit zu Beginn sehr erschlagend sein. Bricht man es jedoch in kleine Einheiten runter, geht eine nach der anderen an und setzt sich nicht zu sehr unter Druck, dann kann man viel in vergleichsweise kurzer Zeit schaffen. Was ist jetzt – 5 Jahre später – schon das eine Jahr, das ich zu Beginn gebraucht habe.

Wer sich dafür interessiert, wie ich meine Projekte hoste und ins Web bringe, der kann in einem speziellen Beitrag nachlesen, welche Webhosting-Lösung ich verwende.

* Volle Transparenz: Der mit * gekennzeichnete Link in diesem Beitrag führt zu meinem Onlinekurs. Sofern sich jemand für diesen Kurs einschreibt erhalte ich einen Teil der Einnahmen. Dieser Kurs ist ein wichtiger Bestandteil dessen, was es mir erlaubt diese Seite und viele weitere Projekte zu betreiben.

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